Computerunterstütztes Handlesen / Computer-assisted palmistry

Das Handlesen hat mich immer interessiert. Noch in der Kind-zeit betrachtete ich mit großem Interesse die Linien auf den Handflächen und konnte einfach nicht glauben, dass sie gar nichts bedeuten. Nach meiner Überzeugung schon damals sollten sie einen Sinn haben, mir über etwas Erkenntnisse geben. Aber worüber?

In meinem Heimatland waren die Bücher über Handlesen einfach verboten. Aber durch die Gespräche mit Mitschülern bekam ich mehr Information und irgendwann hielt ich in meinen Händen ein sehr altes Buch über die Chiromantie. Nicht jeder teilte meine Begeisterung, für die meisten bedeutete es nichts.

Seitdem ist sehr viel Zeit vergangen. Inzwischen habe ich mehrere Bücher über Chirologie gelesen, unterschiedliche Meinungen diesbezüglich gehört, selbst viel erlebt, Erfahrung gesammelt und bin zur einfachen Schlussfolgerung gekommen: es soll jeder für sich entscheiden, ob er Handlesen ernst nimmt, oder darauf pfeift.

Im Grunde genommen geht es hier, meiner Meinung nach, um die Einstellung eines Menschen zu der Schicksals-Frage – ist er daran überzeugt oder hält es für Blödsinn und Spinnerei.

Hier muss man aber einiges berücksichtigen.

Über Schicksal bildet man eine persönliche Meinung momentan nur anhand eigener Lebenserfahrung. Schon deshalb darf man nicht erwarten, dass die junge Leute eine eindeutige Auffassung über solchen komplexen Begriff wie Schicksal besitzen. Erhoffen konnte man bei ihnen eventuell nur Interesse oder Neugier, feste Überzeugung – kaum.

Das Wort momentan habe ich nicht zufällig benutzt. In der Vergangenheit war die Chirologie eine angesehene Wissenschaft. Einiges spricht dafür, dass es in der näheren Zukunft dazu ebenfalls kommen wird. Die Entdeckungen von Telomer und Erbkrankheiten in menschlicher DNA sind die ersten Vorboten, die es bekunden.

Neugierig über die zukünftigen Ereignisse des Lebens zu sein, scheint ganz selbstverständlich. Die Fragen sind aber, wie man diese Neugier befriedigt und wie man die neue Information aufnimmt.
Die erste Frage ist leicht zu beantworten – man soll entweder selbst die Fachbücher lesen, oder die Handleser fragen. Was "Bücher lesen" betrifft – ist das die Mühe wert? Meine Antwort lautet: es ist nicht jedermann Sache. Mann muss zuerst Geduld haben und dann sich schon relativ gut auskennen, um mehr oder weniger sicher über die Ergebnisse eigener "Untersuchungen" zu sein.

Andererseits bin ich zur Ansicht gekommen, das es nicht jeder Handleser dazu fähig ist, das Schicksal aus den Händen der Kunden zu lesen. Wenn ich einiges im Internet lese und auf YouTube schaue, finde ich manchmal keine anständige Worte. Wo haben diese "Chirologe" ihren Beruf gelernt, von wem bekamen sie diese "Kenntnisse"? So oder so muss man sehr vorsichtig bei der Wahl von Büchern und Lehrern sein.

Dazu kommt noch ein Aspekt.

Im Allgemein dürfen die Handleser mit ihren Aussagen die Leute nicht beeinflussen, geschweige sie erschrecken oder mental verletzen. Die sollen Kunden behüten, sanft über die möglichen Gefahren im Leben vorwarnen. Es sind Regeln, fast Kodex. In anderen Worten, man erfährt nicht immer die Wahrheit über sich sogar von einem guten und erfahrenen Handleser. Falls man unbedingt es erfahren will, bleibt nichts anderes übrig, als eigenständig das Fach lernen.

Aber soll es jeder neugierige Mensch über die bevorstehenden schlechten Ereignisse oder schweren Lebensabschnitte erfahren?

Ich habe darüber nur meine persönliche Meinung. Zum Glück gehöre ich zu den Menschen, die ziemlich lange leben sollten, sehr deutliche Handlinien und Zeichen aufweisen. Das bedeutet, ich dürfte über alle meinen schweren Lebensabschnitte, gesundheitlichen Probleme, besonderen Fähigkeiten, Höhen und Tiefen in der Kariere und im Privatleben ziemlich früh erfahren und sich darauf mental vorbereiten. Ich kann sogar mehr sagen: in schweren Zeiten war für mich die Analyse meiner Handflächen eine starke Unterstützung.

Und wie wäre es mir gegangen, wenn meine Handlinien ein kurzes Leben vorausgesagt hätten? Bestimmt nicht gut. Vielleicht auch deswegen war in Altertum die Handlesekunst eine Geheimwissenschaft.

Die Hände können viel über die Fähigkeiten der Menschen, ihre Gesundheit, das Leben in der Vergangen und in der Zukunft erzählen. Es gibt eine Menge von Merkmalen auf der Handflächen, welche darüber das Auskunft geben. Ein kleines Problem dabei besteht darin, dass ein selten praktizierender Handleser, wie ich, nicht in der Lage ist, alle diese Merkmale im Kopf immer zu behalten, sich gleich bei gelegentlichem Bedarf über alles zu erinnern. Ich würde sogar behaupten, dass auch ein erfahrener Handleser nicht immer alles gedanklich im Blick hat. Er wird eher eine qualifizierte Unterstützung bevorzugen, besonders wenn sie nicht von einem Menschen – sprich Konkurrenten – kommt, sondern von der "Maschine".

Und das ist der Knackpunkt.

Ich habe deshalb ein Programm für das computerunterstützten Handlesen entwickelt. Es hilft mir, jedes Merkmal der Hand zu deuten, welches ich für aussagekräftig und wichtig halte. Das betrifft die Form der Hand, Länge der Finger, Ausgeprägtheit der Bergen, Lauf der Handlinien, Zeichen auf den Linien und Handflächen, Haut-Muster usw. Das heißt, ich konzentriere mich bei der Hand-Analyse ausschließlich auf den Merkmalen, füttere damit mit einpaar Klicks das Programm, und es gibt mir gleich die Deutungen der Eingaben.

Außer seiner Komplexität hat das Programm noch ein Vorteil: die Ergebnisse der Hand-Analyse werden nicht wie gewöhnlich mündlich vom Handleser verkündet, sondern auch schriftlich dargestellt und an den Kunden weitergeleitet. Auf ersten Blick scheint es für einen professionellen Handleser kaum vorteilhaft – er kann theoretisch irgendwann mit Vorwürfen konfrontiert werden, falls sich seine schriftlich belegten Voraussagen als falschen erweisen. Der Ausweg daraus: das Dokument behält ein in Kleinschrift gedrücktes Hinweis über die Befreiung von Verantwortung in solchen Fällen.

Noch eine nützliche Eigenschaft des Programms liegt in der Möglichkeit, die Hand-Analyse-Ergebnisse zu speichern. Eigentlich nichts besonderes. Aber sehr beachtlich dabei ist, dass dazu auch die Verweise auf die Literaturquellen mit Deutungen von Merkmalen kommen – ich kann auf diese Weise meine Analyseergebnisse jederzeit korrekt begründen.

Nicht zu vernachlässigen sind die im Programm vorhandene Bilder mit verschiedenen Handformen, Linien, Bergen, Zeichen, Haut-Mustern. Es genügt vor der Analyse sie flüchtig zu überblicken, um sich schnell auf Trapp zu bringen.

Das Programm für die computerunterstütztes Handlesen ist mit Visual Studio erstellt und läuft momentan nur auf PC. Ob ich es für Tablets umprogrammieren werde, hängt von Zahl der Anfragen ab.


Kontakt mit mir unter: vk50@gmx.de

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