Quasi Fahrerassistent / Quasi driver assistant
Ziel und Zweck
Das im Folgenden beschriebene Vorrichtung entstand aus zwei persönlichen Anliegen. Zum einen wollte ich vermeiden, mit angezogener Handbremse loszufahren (was sicher nicht nur mir in sehr seltenen Fällen passiert). Zum anderen wollte ich mir besser merken, welchen Gang ich zuletzt eingelegt hatte: Plötzlich festzustellen, dass man nicht auf höchstem und sparsamstem Gang fährt, ist sehr unangenehm. Spöttische Bemerkungen wie “Höchste Zeit, mit dem Autofahren aufzuhören!” oder “Kauf dir ein anständiges Auto mit Automatikgetriebe!” sind teilweise berechtigt, aber ich ignoriere sie vorerst.
Die Vorrichtung
Mein “Fahrerassistent” besteht aus einer kompakten mechanischen Konstruktion, die um ein Tablet herum aufgebaut ist, und einer App für dieses Tablet (es liegt in der Vorrichtung mit dem Touchscreen nach unten und der Kabelanschlussbuchse in Richtung Zigarettenanzünder).
Technisch ist das Ganze so konzipiert, dass die Positionen des Schalthebels und des Handbremshebels während der Fahrt über die App erfasst werden. In Abhängigkeit davon werden dann die Gangnummern oder Warnungen akustisch ausgegeben.
Die Vorrichtung wird im Fahrzeug auf dem hinteren Teil der Mittelkonsole angebracht und sowohl mit dem Getriebeschalthebel per Bowdenzug als auch mit dem Handbremshebel per Seilzug verbunden.
Am dem Schalthebel gegenüberliegenden Ende des Bowdenzugs ist die Spitze eines Touchscreen-Eingabestifts befestigt. Wird die Position des Schalthebels verändert, gleitet die Spitze des Eingabestiftes über den Touchscreen des Tabletts und teilt der App die genaue Position des Schalthebels mit.
Die Position des Handbremshebels wird vom Lichtsensor des Tablets erfasst: Das am Handbremshebel befestigte Seil ist mit dem beweglichen Spiegel meiner Vorrichtung verbunden. Der weiße Hintergrund des App-Layouts beleuchtet den Sensor über den Spiegel relativ stark, aber nur, wenn die Handbremse nicht angezogen ist. Ansonsten wird der Sensor vom Licht durch Spiegel verdeckt, da dieser mittels Seilzuges gedreht wird.
Di Tablet-App
Die App verfügt über mehrere Textausgabefelder. Diese zeigen die aktuellen XY-Koordinaten der Eingabestiftspitze, Helligkeitswerte, Zeit, welche Getriebeschalthebel in der Gangstellung bleibt. Der Zahlenwert des letzten Parameters gibt der App Grund zu entscheiden, ob sich der Schalthebel in der Zwischen- oder Endstellung befindet (in der Endstellung soll der Gangname, bzw. die Warnung laut als Ton ausgegeben werden, in der Zwischenstellung - nicht).
Zusätzlich gibt es im App-Layout noch die Stummschalttaste. Wenn diese angeklickt wird, gibt die App in jeder Endstellung des Schalthebels nur die Warnung “Handbremse angezogen!” laut aus, es werden aber keine weiteren Töne - wie Gangnummern - angesagt.
Schlussbemerkungen
Auf den beigefügten Videos ist zu sehen, dass der Rückwärtsgang nicht eingelegt und akustisch signalisiert wird. Der Grund dafür ist, dass bei meinem Opel-Corsa der Unterschied zwischen den Schalthebelpositionen im ersten Gang und im Rückwärtsgang zu gering für die Tablet-App ist (die Streuung der gemessenen Positionswerte liegt in etwa im gleichen Bereich). In der Realität bedeutet dies, dass beim Einlegen des Rückwärtsganges der erste Gang angekündigt wird. Das ist nicht gut, aber es schärft die Aufmerksamkeit. Der nächste Hinweis bezieht sich auf die Nutzung der App: Man muss sich natürlich vor der Fahrt entscheiden, ob man bei jedem Gangwechsel die Gangnummer akustisch angesagt haben möchte oder nicht. Während der Fahrt ist eine Änderung der Ansage-Option nicht möglich.
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